Die NIS-2-Richtlinie führt eine neue persönliche Haftung der Leitungsorgane für die Umsetzung der Cybersicherheitsmaßnahmen ein. Dies bedeutet, dass Vorstände und Geschäftsführer persönlich haftbar gemacht werden können, wenn ein Unternehmen die Anforderungen der Richtlinie nicht einhält und es zu einem Cyberangriff kommt.
Die kürzlich in Kraft getretene NIS-2-Richtlinie der Europäischen Union markiert eine entscheidende Wende im Bereich der Cybersicherheit. Eine der wesentlichen Neuerungen ist die Einführung einer persönlichen Haftung für Vorstände und Geschäftsführer. Diese Regelung bedeutet, dass leitende Organe direkt verantwortlich sind, wenn ihre Unternehmen die Cybersicherheitsanforderungen der Richtlinie nicht erfüllen und dadurch Sicherheitsvorfälle wie Cyberangriffe entstehen.
Diese Änderung zielt darauf ab, die Ernsthaftigkeit und das Engagement auf höchster Unternehmensebene für die Cybersicherheit zu stärken. Vorstände und Geschäftsführer sind nun rechtlich explizit dazu verpflichtet, die erforderlichen Schutzmaßnahmen zu implementieren und zu überwachen. Angesichts der zunehmenden Häufigkeit und Schwere von Cyberangriffen ist dies ein entscheidender Schritt zur Sicherung der digitalen Infrastrukturen in Europa.
Die persönliche Haftung schafft einen starken Anreiz für die Unternehmensleitung, proaktiv zu handeln. Es geht nicht mehr nur darum, auf Bedrohungen zu reagieren, sondern präventive Maßnahmen zu etablieren, die Risiken minimieren. Dazu gehören die ständige Überwachung und Aktualisierung von Sicherheitssystemen, regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter in Bezug auf Phishing und andere Cyberbedrohungen sowie eine durchdachte Reaktionsstrategie im Falle eines Cyberangriffs.
Darüber hinaus können durch frühzeitige Investitionen in robuste Cybersicherheitssysteme nicht nur finanzielle und rechtliche Risiken gemindert, sondern auch das Vertrauen von Kunden und Partnern gestärkt werden – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, der Ihr Unternehmen von Marktbegleitern abheben kann.
Die NIS-2-Richtlinie eröffnet daher eine Chance, Cybersicherheit als integralen Bestandteil der Unternehmensführung zu etablieren. Die persönliche Haftung der Vorstände sollte als Weckruf verstanden werden, um bestehende Sicherheitsstrategien zu überdenken und eine Kultur der Cybersicherheit zu fördern, die das gesamte Unternehmen durchdringt.
Wir meinen: die proaktive Umsetzung der Cybersicherheitsmaßnahmen gemäß der NIS-2-Richtlinie ist nicht nur eine rechtliche Notwendigkeit, sondern auch eine strategische Entscheidung, die dabei hilft, den langfristigen Erfolg und die Resilienz von Unternehmen zu sichern.
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